Stellen Sie sich vor, Sie sind Segler und liegen mit Ihrer Yacht in einem schönen Hafen irgendwo an der Küste Spaniens. Von dort aus möchten Sie nach Amerika segeln, um die Freiheitsstatue zu besuchen. Wie würden Sie diese finden? Würden Sie nach Liberty Island, Anchorage Channel, Upper Bay, New York Harbour, Nordatlantischer Ozean suchen? Oder würden Sie den Kurs auf 40° 41′ 21″ N, 74° 2′ 40″ W setzen?
Vielleicht wollen Sie auch einen Brief an die britische Premierministerin schreiben und ihr vom sonnigen Wetter in Spanien berichten. Würden Sie an “The Prime Minister, 51° 30′ 12.23″ N, 0° 7′ 39.5″ W” schreiben? Oder würden Sie Ihren Brief an „10 Downing St, Westminster, London SW1A 2AA, United Kingdom“ adressieren?
Beide Wege einen Standort zu beschreiben sind richtig; es sind nur verschiedene Methoden einen Ort zu definieren. Eine der Methoden wird seit hunderten von Jahren in der Seefahrt genutzt. Jeder Ort an Land oder auf See hat eine Längen- und Breitengradkoordinate, auch wenn dieser Ort keinen Namen hat. Die andere Methode wurde entwickelt, um Briefe an einen bestimmten Ort an Land zu senden. Postalische Adressen sind in der Regel umgekehrt hierarchisch geordnet; von der Straße samt Hausnummer oder dem Namen des Gebäudes, über den Bezirk, die Stadt, die Region bis hin zum Land.
Heutzutage werden Karten aus einer Vielzahl von Daten aus einer digitalen Datenbank erstellt. Diese „Geodaten“ sind eigentlich ein Haufen von Punkten (Längen- und Breitengradkoordinaten) durch Linien verbunden und in Formen angeordnet. All diese Kartenelemente können bezeichnet werden und erhalten dadurch ihre Färbung, z.B. grün für Wälder und blau für Flüsse, oder ihre Namen, z.B. Mount Everest, Nil oder New York City.
Wir nutzen eine Vielzahl von Datenbanken, um Adressen in die richtigen Geodaten umzuwandeln. Eine Kunst und Wissenschaft zugleich. Jede Postleitzahl beispielsweise hat einen bestimmten Längen- und Breitengrad, der sozusagen den Mittelpunkt des Postleitzahlengebietes definiert. Die meisten Straßen können in einer Geodatenbank gefunden werden. Einzelne Häuser oder Gebäude sind oft nicht in diesen Datenbanken registriert. Und einige Adressen verfügen nicht einmal über einen lokalisierbaren Standort – Postfächer beispielsweise.
locr BATCH Tool Update
Die Nutzer unseres locr BATCH Tools können sich in Kürze über eine einfachere Methode freuen, Adressen zu geokodieren und auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Wenn Sie in Zukunft eine Adressliste hochladen, gibt das BATCH Tool Ihnen genau an, wie präzise die Adresse geokodiert wurde – auf Haus-, Straßen- oder Postleitzahlenniveau. Nun können Sie entscheiden, ob Sie mit jenen Adressen, die nicht exakt auf die Hausnummer genau lokalisiert wurden, weiterarbeiten möchten. Für viele Anwendungen empfehlen wir Hausnummern- oder Straßenniveau. Für lokale Marketingkampagnen und Routings ist eine genaue Verortung sinnvoll. Falls Adressen nicht bis auf die Hausnummer genau kodiert werden können, kann das BATCH Tool sie auf Postleitzahlen- oder Ortsniveau lokalisieren.
Wenn Sie das nächste Mal eine Adresse in Ihr Navigationsgerät eingeben und Sie mitten auf einem Feld landen, denken Sie daran, dass Geocoding noch keine perfekte Wissenschaft ist. Nicht für locr. Nicht für Google. Denken Sie daran, dass die europäischen Seefahrer bis vor einigen hundert Jahren nicht einmal Amerika finden konnten, ganz zu schweigen von der Freiheitsstatue.