Mit dem Vortrag zum Thema „Dialogmarketing in Zeiten permanenter technischer Revolution“ inspirierte Dietmar Dahmen ein aufmerksames Publikum auf der Nürnberger CO-REACH Messe im vergangenen Juni. Der selbsternannte „Bereicherer von Menschen, Marken, User Experiences“, trat während der Messe gleich zweimal in der Crossmedia Area auf.
Dietmar Dahmen ist Spezialist für modernes Branding und zukunftsweisende Markenkommunikation der European Association of Communications Agencies und Dozent für Werbung an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Zurzeit arbeitet er als freier Creative Consultant für hauptsächlich internationale Unternehmen.
Dahmen forderte die Besucher der CO-REACH auf, mehr unternehmerischen Mut zu haben. In Zeiten ständiger technischer Revolution muss man sich sehr schnell an neue Situationen anpassen um ein „Gewinner“ zu sein. Es ist nicht mehr genug zu versuchen, alte Dinge besser zu machen. Wichtig ist es, sich darauf zu konzentrieren, was die Kernfunktion des eigenen Produkts oder Services ist. Fragen Sie sich, wie die Kernfunktion Ihres Produkts oder Services Ihnen helfen kann, Marketing zu machen und wie Sie diese Funktion erweitern können!
Schauen wir uns eins von Dahmen’s lebhaften Beispielen etwas genauer an: Es geht um die Entwicklung und die Evolution des Telefons und die damit verbundenen Gewinner und Verlierer. Bevor das Telefon erfunden wurde, wollte niemand eines haben und ein solches Gerät wurde auch nicht vermisst. Die Menschen waren in der Lage auf anderen Wegen zu kommunizieren, z.B. durch Post, Brieftauben oder persönlich. Als die Britische Königin eines der ersten Telefone bekam, wusste sie auch nicht recht was sie damit anfangen sollte, es besaß nun mal kaum ein anderer Mensch ein Telefon. Die Königin verband ihr Telefon schließlich mit der Londoner Oper, und konnte so von Ihrem Ohrensessel im Buckingham Palace der Oper lauschen – ‚Streaming’ quasi. Seitdem wollte jeder ein Telefon besitzen. Und kurze Zeit später konnte sich niemand vorstellen, wie das Leben ohne Telefon funktioniert hatte. Dieselbe Entwicklung widerfuhr dem kabellosen Telefon, dem Mobiltelefon und dem Smartphone. Wer von Ihnen würde heute noch ohne das Smartphone aus dem Haus gehen? In diesem Zusammenhang sagt Dahmen:
„Um am Markt zu bleiben, müssen Sie Erwartungen erfüllen. Um den Markt zu führen, müssen Sie das unerwartete tun. ‚Warum?‘ ist die falsche Frage und verbessert das Falsche. Die Frage ‚Warum nicht?‘ bringt uns auf die nächste Stufe!“
Die Menschen, die das kabellose Telefon erfunden haben, wollten nicht das Alte verbessern. Sie wollten keine neuen Telefonhörer oder bessere Kabel für das bestehende alte Telefon erfinden, sie machten etwas völlig neues und revolutionäres. Während viele sich fragten „Warum soll ich versuchen etwas neues zu machen und ein Risiko eingehen? Ich bleibe lieber bei alt bewährtem“ war für andere die mutige Antwort ‚Warum nicht?‘. Warum sollte man das Telefon nicht mit sich herumtragen können, so dass man nicht an einen Ort gebunden ist, wenn man telefoniert? In Zeiten rasanter, nicht nur technischer, Entwicklung und Digitalisierung reicht es nicht das metaphorische alte Telefon zu verbessern, etwas Neues muss her. Interessant ist aber, dass der Revolutionär, der das kabellose Telefon erfand nicht auch das Mobiltelefon erfand. Der Status des Revoluzzers und die Rollen von Gewinnern und Verlieren wechseln ständig ihren Besitzer.
Dies beschreibt die Herausforderung denen Marketingverantwortliche und Unternehmer heutzutage gegenüberstehen: Sie müssen versuchen die Möglichkeiten des eigenen Produkts zu entdecken und dadurch im Markt herauszustechen, indem sie etwas völlig neues machen – und nicht nur das Alte aufwärmen. Zugleich ist es aber wichtig, die Kernfunktion des eigenen Produkts im Blick zu behalten.
Emotionen im Marketing wurden im Vortrag von Dahmen nur nebenbei erwähnt. Dennoch sind sie einer der wichtigsten Aspekte im Marketing: „Denken führt zu Schlussfolgerungen. Emotionen führen zu Handlungen!“ Schließlich entscheiden Emotionen darüber, ob wir etwas kaufen oder nicht. „Es ist einfacher ein Traumauto zu begründen, also ein Vernunftauto zu lieben“, erklärt Dahmen.
In unserem nächsten Blog Post befassen wir uns mit Wibke Ladwig, die sich in ihrem Vortrag auf der CO-REACH mit dem Thema ‚Storytelling‘ und Emotionen im Marketing beschäftigt hat.
(Foto: CO-REACH Facebookseite)