Eine der ältesten „Karten“ der Welt hat unser Kollege Thomas während seines Urlaubs in Namibia entdeckt: Eine in einen Sandsteinfels geritzte Karte mit Tierdarstellungen und verschiedenen Vertiefungen. Sie befindet sich im Tal Twyfelfontain in Namibia. Die Felsgravuren werden etwa auf ein Alter von 24.000 Jahren geschätzt. Sie sollen Jagdwild sowie Wasserstellen zeigen, Thomas‘ Führer Reimund (unten im Bild) erklärt die unterschiedlichen Darstellungen der Wasserstellen, ob temporär (nur Vertiefung) oder permanent (Vertiefung mit Kreis). Die Karte hat mit den heutigen uns bekannten Karten wohl nur wenig gemeinsam, dennoch diente sie den damaligen Menschen wohl als Karte zum Auffinden ihrer Jagdgründe und zur Orientierung.
Eine der ersten Karten der Antike war die „Babylonische Karte“, welche auf ca. 700-500 v. Chr. datiert wird. Die Karte wurde in der Nähe der heutigen Stadt Bagdad gefunden und zeigt eine Darstellung des Neubabylonischen Reiches aus der damaligen Sicht der Babylonier. Genau wie die Twyfelfontain-Karte hat auch die babylonische Karte nur wenig mit den heutigen Karten gemeinsam, da es sich um eine in eine Tontafel geritzte Karte handelt. Dennoch enthält sie wichtige geographische Hinweise und ist ein Zeichen dafür, wie hilfreich Karten schon damals gewesen zu sein scheinen.
Die erste mit unseren heutigen vergleichbaren Karten schuf der Geograph und Kartograph Gerardus Mercator im Jahre 1569 – und mit ihr die revolutionäre Mercator-Projektion, einer zylindrischen Kartenproduktion, die bis heute verwendet wird.
Von Gerhard Mercator – Basel copy of the 1569 world map photographed by Wilhelm Krucken. He holds the copyright for the high definition photographs but he permits use of these medium resolution scans., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18842812
Neben den Karten in diesem kurzen Überblick, gibt es in den verschiedenen Epochen der Zeit noch viele andere interessante Karten. Rückblickend auf diese kurze Einführung wird deutlich, wie wichtig Karten damals waren und heute noch sind. Sie helfen Menschen, sich zurechtzufinden – egal ob damals oder heute. Wenn es keine Karten gäbe, wäre unser Leben weitaus komplizierter. Sie helfen uns zu navigieren, etwas zu erklären, Geschichten zu erzählen und Orte zu definieren. Außerdem können sie Informationen und Daten auch viel schneller visualisieren als andere Medien oder Texte. Vor allem schaffen sie auch Verbindungen! Eines wird dabei aber noch deutlicher: Karten faszinieren Menschen und ziehen sie seit jeher in ihren Bann. Kein Wunder, dass wir von locr Karten so lieben!