Viele unserer Kunden und Interessenten erzählen uns oft, wie interessant und einzigartig sie unsere Firma, unsere Geschäftsidee und unseren Unternehmenszweig finden. Doch während vor allem Thomas Schnettler und Randy Hardy wohl vielen von Ihnen bekannt sind, hört man sehr wenig vom Kopf hinter dem Geschehen: Holger Urbansky, Mitbegründer und Geschäftsführer von locr. Wir haben Holger jedoch zu einem Interview überzeugen können. In diesem erzählt er von der interessanten Firmengeschichte von locr und berichtet, was ihm am besten an der Arbeit hier gefällt. Aber lesen Sie selbst:
Jasmin Scheurich (JS)
JS: Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie war der Entwicklungsweg von locr von 2006 bis heute?
HU: locrs Entwicklungsweg ist eher ein sehr besonderer, da er nicht den klassischen Wegen folgt, die man sich immer so vorstellt. Die Gründungsidee war eine Fotocommunity, wobei die Besonderheit darin lag, dass jedes Foto mit einer Geoposition versehen sein sollte. Diese Position wurde dann mit Kartenmaterial und Informationen zum Standort ergänzt. Sowas gab zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Für unsere Idee hatten wir schnell Investoren gefunden und im September 2006 fand dann die Firmengründung in Braunschweig statt – mit unserem Hauptfirmensitz sind wir Braunschweig übrigens bis heute treu geblieben.
Holger Urbansky (HU)
JS: Das klingt ja bisher noch nicht so sehr nach dem, was wir heute machen. Wie ging es dann weiter?
HU: Auf unsere Geschäftsidee mit unseren Karten, wie wir sie heute auch anbieten, sind wir eher durch Zufall gestoßen. Indem wir neue und unbetretene Wege für die Firma suchten und neue Ideen entwickeln wollten, sind wir dabei auch auf Fotobücher gestoßen, wie man sie heute von CEWE kennt. Wir haben für diese Fotobücher im Jahr 2011 einen Editor entwickelt, mit dem man dynamisch generierte Karten in die Reise- und Fotobücher integrieren kann. Mithilfe der Geodaten (die damals durch GPS-Datenlogger oder erste GPS-fähige Smartphones generiert wurden) kann die Anwendung automatisch den Standort ermitteln, wo die jeweiligen Fotos aufgenommen wurden. Der Kunde kann sich auf einer Karte die Umgebung rund um den Ort ansehen, an dem ein Foto aufgenommen wurde und direkt eine qualitativ hochwertige Version der Karte erhalten, um sie in seinem persönlichen Fotobuch zu nutzen. CEWE nutzt bis heute unsere Technologie und ist uns seit Jahren ein guter Partner.
JS: Das klingt wirklich sehr außergewöhnlich, man erkennt, dass ihr viele verschiedene Ideen ausprobiert habt! Das ist wirklich sehr interessant.
HU: Unser Weg zu dem locr, wie wir es heute kennen, war sehr abenteuerlich und interessant. So richtig los ging es mit den Karten dann eigentlich erst auf der Messe photokina in Köln im Jahr 2012. Dort hatten wir unseren ersten Messeauftritt mit individuellen Fotogeschenken mit Karten.
JS: Gab es einen Punkt, an dem du erkannt hast, dass das Unternehmen wächst und wozu es fähig sein könnte?
HU: Auf der Messe wurden wir von einer Werbeagentur angesprochen, ob wir auch einzelnes individuelles Kartenmaterial für eine gedruckte Kampagne eines ihrer Kunden herstellen könnten. Wir haben das Projekt gerne angenommen und sind damit im Prinzip in den Markt des Direkt- und Dialogmarketings gerutscht. Schnell haben wir erkannt, dass aus dieser Idee mehr entstehen kann.
JS: Worum ging es in dem Projekt genau?
HU: Wir sollten individuelle Karten für einen führenden Automobilhersteller entwickeln. Die Karten waren für eine Direktmailkampagne gedacht und enthielten Route, Entfernung und Fahrzeiten des Kunden zu ihrem nächstgelegenen Fahrzeughändler. Als zusätzliches Gimmick ist das Autokennzeichen des Ortes, in dem der Kunde lebt, von uns ermittelt worden. Da das Projekt ziemlich gut lief, haben wir uns gedacht: Wenn ein Unternehmen Interesse an einer solchen Lösung hat und unsere Dienste funktionieren, dann muss das auch bei anderen Unternehmen klappen! Danach kam also die Idee, unsere individualisierten Karten und unsere Analyse-Services einer breiteren Masse anzubieten und unsere Entwicklungen in die Richtung des Marktes von Werbung und Marketing auszurichten. Nun war locr im Prinzip ein komplett anders Unternehmen, als es damals gedacht war.
JS: Wow, das ist auf jeden Fall eine ziemlich besondere Firmengeschichte! Vielen Dank dafür. Kommen wir jetzt aber ein bisschen mehr zu dir: Was macht dir bei locr am meisten Spaß?
HU: Ja, die Entwicklung unserer Firma im Laufe der Zeit ist wirklich sehr außergewöhnlich. Aber das ist es auch, was ich an locr so mag. Die Firma hat ihre eigene Richtung gefunden und das vor allem durch viel Kreativität. Ich mag auch unser Team sehr gerne, das sich gegenseitig unterstützt und versucht, gemeinsam neue Ziele zu erreichen. Natürlich muss man sich bei einer mittelständigen Firma wie locr auch um alles kümmern, aber das macht auch den Charme aus, da man viele unterschiedliche Sachen machen kann. Ich könnte zudem nie in einer großen Firma arbeiten, das ist nichts für mich. Ich mag es lieber, wenn man sich gegenseitig hilft und unterstützt und vor allem persönlich kennt.
JS: Was findest du an Karten so besonders?
HU: Durch Karten kann man ein Druckobjekt noch stärker individualisieren, was dieses zu etwas besonderem macht. Karten schaffen es zudem, Informationen viel einfacher und schneller zu transportieren als es Texte können. Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1000 Worte. Sie sind außerdem ein ziemlicher Hingucker. Da Karten jeder kennt, schaffen sie neben der schnellen Informationsweitergabe aber vor allem Emotionen und Verbindungen. Das finde ich total interessant, vor allem, wenn ich sehe, wie sich Menschen und Kunden mit unseren Karten identifizieren können.
JS: Was war dein persönliches Highlight bei locr?
HU: Ich glaube, das war auf der Drupa 2016. Wir haben für EFI eine extragroße Weltkarte erstellt. EFI hat diese Karte dann in einem Format von 7,5 x 5 Meter live vor Ort in einer seiner Druckmaschinen in nur 45 Minuten gedruckt. Die Drucker, Kunden und Pressevertreter waren sehr beeindruckt von der klaren Schriftgröße. Ich dagegen war von der Größe der Karte beeindruckt, da diese wirklich riesig war. Es war schön zu sehen, wie aus unserer Arbeit ein wirklich einzigartiges Druckobjekt wurde.
JS: Das hört sich wirklich nach einem Highlight an. Danke für die Einblicke in die Firmengeschichte, Holger!
HU: Kein Problem, sehr gerne!